Nachhaltige Verbesserungen für die Demenzversorgung

Die Vorteile technischer Hilfsmittel

Die COVID-19-Pandemie hat den Einsatz von einfachen und komplexen technischen Lösungen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit, Kommunikation, Aktivität und Teilhabe von Menschen mit Demenz beschleunigt. Lernen Sie im Folgenden einige praktische Beispiele kennen, welche die Demenzversorgung nachhaltig verändern könnten.

Als Antwort auf die durch COVID-19 erzwungenen sozialen Kontaktbeschränkungen sind vor allem zwei Formen von technischen Assistenzsystemen eingesetzt worden: Sprachassistierende für Menschen mit Demenz, die in der eigenen Wohnung leben, und soziale Roboter für Menschen mit Demenz, die in Institutionen leben.

Sprachassistenten

Diese Geräte können Menschen dabei unterstützen, selbstständig zu leben, indem sie sie daran erinnern, eine Mahlzeit einzunehmen, ein Bad zu nehmen, Medikamente einzunehmen oder Verabredungen einzuhalten. Sie können auch dazu verwendet werden, individuell maßgeschneiderte Anleitungen zu Routinetätigkeiten zu geben, Vorschläge zur Verbesserung der Lebensqualität zu machen, die Erledigung von wichtigen Aufgaben sicher zu stellen und den Tagesablauf zu strukturieren. Sprachassistenten können auch die Kommunikation erleichtern und soziale Kontakte aufrechterhalten, beispielsweise indem sie bei Familienmitgliedern anrufen oder eine Verbindung mit einem zweiten (entfernten) Gerät herstellen. Sprachassistenten können auch zur Unterhaltung beitragen indem sie Musik nach persönlichen Vorlieben spielen, Audiobücher vorlesen, Witze erzählen, über Forschungsergebnisse berichten oder die Wettervorhersage für den Tag darstellen.

Soziale Roboter

Auf Grund ihrer Fähigkeit, mit Menschen zu interagieren und zu kommunizieren, können diese Geräte Gesellschaft, kognitive und soziale Anregung und Hilfestellung bei Alltagstätigkeiten bereitstellen. Soziale Roboter verbessern das Aktivitätsniveau und vermindern die Belastung der Angehörigen. Im Sinne der kognitiven Anregung können soziale Roboter zum Beispiel persönliche Fotos von früher zeigen, Lieblingsmusik spielen, die Nachrichten des Tages darstellen, an wichtige Termine oder Tätigkeiten erinnern, Spiele wie Schach, Bingo oder Tennis anbieten oder körperliche Übungen vorschlagen. Tier-Roboter sind eine Sonderform der sozialen Roboter, die so aussehen, sich so anfühlen und ein Verhalten zeigen wie Haustiere.

Veränderungen und Verbesserung der Kommunikation

Virtuelle Angehörigengruppen und ein Sortiment von kurzen Schulungsvideos stellten eine Möglichkeit dar, die sozialen Kontaktbeschränkungen und Versammlungsverbote zu umgehen. Diese alternativen Möglichkeiten der Kommunikation können auch in Zukunft die Unterstützung von Patient:innen und Angehörigen stärken.

Literatur

  • Bartneck, C. & Forlizzi, J. A design-centred framework for social human-robot interaction. in RO-MAN 2004. 13th IEEE International Workshop on Robot and Human Interactive Communication (IEEE Catalog No.04TH8759) 591–594 (2004).
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