Kommunikation

Kommunikation ist ein zentrales Element der Demenzpflege

Die Kommunikation mit Menschen mit Demenz wird durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst. Vermindertes Hörvermögen, kognitive Einschränkungen und sprachliche Schwierigkeiten erschweren es ihnen, sich an einer Unterhaltung zu beteiligen - sowohl als Sprecher:in als auch als Zuhörer:in.

Empfehlungen für die Kommunikation mit Menschen mit Demenz

Versuchen Sie, mit Menschen mit Demenz so konventionell wie möglich zu kommunizieren. Mit der Zeit kann es ratsam sein, Ihren Kommunikationsstil an die kognitiven Fähigkeiten, den kulturellen Hintergrund, frühere Gewohnheiten und individuelle Eigenheiten der Person mit Demenz anzupassen.

Kritik und Kontroversen können für die Person mit Demenz immer schwer nachvollziehbar sein, daher sollten Sie die subjektive Sichtweise der Person mit Demenz erkennen und akzeptieren, um Beschämung und Konflikte zu vermeiden.

Sprach- und Sprechstörungen in verschiedenen Stadien der Demenz

Je nach Art und Stadium der Demenz treten unterschiedliche Sprach- und Sprechstörungen auf. Mit fortschreitender Demenz nehmen die sprachliche Ausdrucksfähigkeit und das Sprachverständnis deutlich ab. Im Frühstadium einer Demenz können sich Menschen mit Demenz noch gut an Gesprächen beteiligen. Es können jedoch bereits leichte Veränderungen der Spontansprache auftreten, wie z. B. verzögerte Antworten, Pausen, langsames Sprechen, Wortfindungsstörungen und vermehrtes Sprechen in Form von Floskeln. Im Stadium der fortgeschrittenen Demenz kann eine Person mit Demenz nur noch einzelne Wörter oder Laute hervorbringen. In diesem Stadium kann eine nonverbale Kommunikation noch möglich sein. Der fortschreitende Verlust des semantischen Wissens (z. B. der Bedeutung von Wörtern) wirkt sich auch auf das sprachliche Ausdrucksvermögen und Verstehen, das Schreiben und das Lesen aus.

Sprach- und Sprechstörungen bei verschiedenen Demenzformen

Im Frühstadium der Alzheimer-Krankheit sind Wortfindungsstörungen das auffälligste sprachliche Symptom. In späteren Stadien nimmt auch das Wortverständnis ab. Bei den frontotemporalen Degenerationen gibt es zwei Varianten, bei denen Sprachstörungen das erste und wichtigste Symptom sind. Bei der „primären nicht-flüssigen Aphasie“ besteht das Problem darin, sprachliche Äußerungen zu produzieren. Bei der „semantischen Demenz“ geht die Bedeutung von Wörtern, Gegenständen und Gesichtern allmählich verloren.

Die Rolle von Stimm- und Sprachtherapeuten (Logopädie)

Stimm- und Sprachtherapeuten machen sich ein Bild von der Art und dem Ausmaß der Kommunikationsstörung. Sie verfügen über Hilfsmittel und Übungen, die sich die erhaltenen kommunikativen Fähigkeiten zu nutzen oder Kompensationsstrategien anwenden. Stimm- und Sprachtherapeuten helfen auch bei Schluckstörungen, die in den späteren Stadien der Demenz auftreten und ein besonderes Problem bei der Frontotemporalen Demenz darstellen.

Ein einfaches Hilfsmittel, das von Stimm- und Sprachtherapeuten eingesetzt wird, ist die so genannte Sprechmatte. Es ermöglicht die Kommunikation von Gedanken und Gefühlen über Bilder und Symbole. Die Anwendung ist einfach, die Gebrauchsanweisung leicht verständlich. Menschen mit Kommunikationsschwierigkeiten können damit an einem Gespräch teilnehmen und ihre Meinungen und Gefühle zu verschiedenen Themen ausdrücken.

Quellen und weiterführende Literatur

  • Harnish S, Neils-Strunjas J. In Search of Meaning: Reading and writing in Alzheimer's Disease. Semin Speech Lang 29: 44-59, 2008
  • Laforce R. Behavioural and language variants of frontotemporal dementia: A review of key symptoms. Clin Neurol Neurosurg 114: 2405-2410, 2013
  • Murphy J, Gray C, van Achterberg T et al. The effectiveness of the Talking Mats framework in helping people with dementia to express their views on well-being. Dementia 9: 454-472, 2010
  • Tang-Wai DF, Graham NL. Assessment of language function in dementia. Geriatr Aging 11: 103–110, 2008