Steckbriefe

Betreutes Wohnen

Eignung

  • Menschen mit leichtgradiger bis mittelschwerer Demenz.

Konzept

  • Alternative zum Pflegeheim.
  • Bewohner leben allein oder zu zweit in einer Wohnung;
    Personal ist rund um die Uhr verfügbar.
  • Erhaltung der Selbstständigkeit, jedoch Unterstützung bei Alltagstätigkeiten.
  • Bieten meist Gemeinschaftsaktivitäten,
    z. B. Speisesaal für gemeinsame Mahlzeiten.
  • Organisation von Transport oder Arztbesuchen.

Vorteile

  • Selbstständigkeit und Privatsphäre bleiben erhalten.
  • Unterstützung durch Fachpersonal.
  • Größere Sicherheit im Vergleich zum Alleinleben

Grenzen

  • Nicht alle Einrichtungen dieser Art bieten Dienstleistungen an,
    die für Menschen mit Demenz zugeschnitten sind.
  • Dies sollte bei der Auswahl berücksichtigt werden.

Tageszentren

Eignung

  • Menschen mit leichtgradiger bis mittelschwerer Demenz

Konzept

  • Angebot eines strukturierten Programms für einige Stunden (oft 8) pro Tag an mehreren Tagen in der Woche und in einigen Tageszentren auch am Wochenende.
  • Das Team ist berufübergreifend.
  • Hauptaktivitäten sind psychosoziale Interventionen wie kognitive Übungen, Training, Aktivitäten, Gartenarbeit, Kochen, Malen, Lesen, Singen, Tanzen.
  • Individuelle Vorlieben werden berücksichtigt.
  • Mahlzeiten werden angeboten.
  • Meist 10-20 Besucher pro Tag, Teilnahmedauer 3-5 Jahre.

Vorteile

  • Sozialer Kontakt.
  • Entwicklung von Alltagsroutinen.
  • Gruppenaktivitäten, nicht-pharmakologische Therapien.
  • Pflegerische Versorgung (Blutdruck, Medikamente).
  • Angehörige können einen Teil der Versorgung abgeben und einer Erwerbstätigkeit nachgehen.

Grenzen

  • Transport von der Wohnung zur Tagestätte und zurück muss organisiert werden.
  • Wenn Betroffene keine "fremde Hilfe" wollen und die Unterstützung nicht in Anspruch nehmen

Ambulante Pflegedienste

Eignung

  • Menschen mit Demenz, die zu Hause leben.

Konzept

  • Geschulte Betreuungs- und Pflegekräfte kommen zu den Betroffenen nach Hause und erbringen verschiedene Leistungen.
  • Tätigkeiten der Haushaltsführung.
  • Hilfe im Bad, beim Anziehen, beim Toilettengang, bei der Einnahme von Mahlzeiten oder bei körperlichen Übungen.
  • Anlegen von Verbänden, Verabreichen von Injektionen oder andere medizinische Maßnahmen.
  • Die Dauer des Einsatzes richtet sich nach dem Unterstützungsbedarf des Demenzkranken und jedoch oft auch nach den finanziellen Möglichkeiten, wie z.B. bei der 24-Stunden-Betreuung.

Vorteile

  • Erhaltung der Selbständigkeit und Unabhängigkeit; Verzögerung oder Vermeidung einer Heimunterbringung.
  • Unterstützung bei schwierigen oder anstrengenden Tätigkeiten.
  • Verbleib in der gewohnten Umgebung.
  • Aufrechterhaltung bisheriger Interessen und bestehender sozialer Kontakte.

Grenzen

  • Es kann schwierig sein, kompetente und vertrauenswürdige Personen zu finden.
  • Sicherheitsaspekte müssen berücksichtigt werden.

Kurzzeitpflege

Eignung

  • Menschen mit Demenz, die in der Regel zu Hause versorgt werden.

Konzept

  • Vorübergehende Entlastung der Angehörigen, z. B. bei Krankheit, Urlaub, Verhinderung etc.
  • Kann durch Familienmitglieder, Bekannte, ehrenamtliche Helfer:innen oder professionelle Dienstleister:innen erbracht werden.
  • Wird von manchen Pflegeheimen für Tage oder Wochen angeboten.

Vorteile

  • Für Angehörige:
    Möglichkeit, sich zu erholen oder Dinge zu erledigen, die durch die Pflege liegen geblieben sind (Einkäufe; Arztbesuche, Operationen, Reha- und Kuraufenthalte).
  • Für Menschen mit Demenz:
    Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen; Teilnahme an Aktivitäten.

Grenzen

  • Menschen mit Demenz reagieren empfindlich auf Umgebungswechsel.

Spezialisierte Demenzstationen

Eignung

  • Menschen mit mittlerer bis fortgeschrittener Demenz.

Konzept

  • Betreuungsangebot für Menschen mit hohem Pflege- und Betreuungsbedarf.
  • Bietet in der Regel Einzelzimmer und Gemeinschaftsräume.
  • Kann eine Abteilung in einem Pflegeheim oder eine eigenständige Einrichtung sein.
  • Im Hinblick auf Sicherheit und Orientierung auf Menschen mit Demenz zugeschnitten.
  • Betreuung rund um die Uhr.
  • Geschultes Personal, auch im Umgang mit herausforderndem Verhalten.
  • Meist engmaschigere Betreuung und mehr demenzgerechte Aktivitäten als im Betreuten Wohnen.

Vorteile

  • Betreuung rund um die Uhr.
  • Auf Menschen mit Demenz zugeschnittene Struktur zur Sicherung der Lebensqualität.
  • Auf die Bedürfnisse von Menschen mit fortgeschrittener Demenz zugeschnitten.

Grenzen

  • Autonomie von Menschen mit Demenz muss berücksichtigt werden.

Palliativversorgung

Eignung

  • Menschen in den letzten Monaten oder Wochen ihres Lebens.

Konzept

  • Pflege von Menschen im Endstadium von Krankheiten.
  • Das Team besteht meist aus Ärzt:innen, Krankenpflegekräften, Sozialpädagog:innen, Psycholog:innen und Ehrenamtlichen.
  • Medikamentöse Behandlung von Symptomen und Schmerz;
  • Berücksichtigung der emotionalen und spirituellen Bedürfnisse am Lebensende.
  • Ziel ist Beschwerdefreiheit und Wohlbefinden, nicht Heilung.
  • Unterstützung der Familie (z. B. Trauerberatung)
  • Einbeziehung der Angehörigen in die Pflege.
  • Findet zu Hause oder in einem Pflegeheim statt;
  • es gibt auch eigenständige Palliativ-Zentren und Hospizkliniken.

Vorteile

  • Gesundheitsförderung im Sinne von Lebensqualität
  • Schmerzbehandlung.
  • Unterstützung durch mehrere Berufsgruppen, auch hinsichtlich emotionaler und spiritueller Bedürfnisse
  • Einbeziehung der Angehörigen.

Grenzen

  • Ort der Pflege muss berücksichtigt werden (häuslich oder stationär).