Dienstleistungen im Überblick

Welchen Bedürfnissen müssen Dienstleistungen und Einrichtungen gerecht werden?

Die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen verändern sich im Verlauf der Erkrankung. Im frühen Stadium benötigen sie Hilfen, die es ihnen ermöglichen, ihr gewohntes Leben zu Hause mit möglichst wenig Veränderungen weiterzuführen. Im mittleren Stadium benötigen sie ambulante Dienste, die die häusliche Pflege ergänzen. Im fortgeschrittenen Stadium kann der zunehmende Unterstützungsbedarf dazu führen, dass die häusliche und gemeindenahe Pflege durch stationäre Pflege ersetzt werden muss.

Dienste und Einrichtungen für Menschen mit Demenz

Zu Hause

In der Gemeinde

In einer Institution

Hausnotruf,
Mobile Dienste (Haushaltshilfe,mehrstündige Alltagsbegleitung,
Sozialarbeiter:innen, Ergotherapeut:innen etc.)
Essen auf Rädern
Fahrdienste

Gesprächskreise für Betroffene und Angehörige,
Kurzzeitpflege,
Übergangspflege,
Tagesbetreuung

Seniorenresidenzen, Pflegeheim,
Demenz-Wohngemeinschaft,
Spezielle Demenzstation,
Palliativpflege
Hospiz

Hilfen zu Hause

Dienstleistungen zur Unterstützung der häuslichen Pflege bieten eine Reihe von Vorteilen. Sie sind nicht mit einem Umgebungswechsel verbunden, so dass keine Anpassungsprobleme entstehen, bisherige Interessen und Hobbys können beibehalten werden, soziale Kontakte bleiben erhalten und die Kosten sind vergleichsweise gering. Hilfen zur häuslichen Pflege sind lange möglich, stoßen aber mit fortschreitender Erkrankung an ihre Grenzen, insbesondere wenn herausforderndes Verhalten zunimmt, Angehörige überlastet sind, Inkontinenz und Selbst- oder Fremdgefährdung nicht mehr ausgeschlossen werden können.

Hausnotruf

Eine Notrufverbindung rund um die Uhr, die durch ein Gerät ausgelöst wird, das - ähnlich einer Armbanduhr - am Handgelenk getragen werden kann, eine kontinuierliche Überwachung durchführt und (z. B. bei einem Sturz) einen Notdienst oder Angehörige alarmiert.

Ambulante Pflegedienste

Mobile Teams, die sich um das Wohlbefinden von Demenzkranken und ihren Angehörigen kümmern, die Verabreichung von Medikamenten, Injektionen, die Körperpflege und Inkontinenzversorgung übernehmen, aber auch im Umgang mit herausforderndem Verhalten beraten.

Haushaltshilfen

Geschulte Helfer:innen, die Menschen mit Demenz bei der möglichst selbstständigen Haushaltsführung und beim Einkaufen unterstützen und im fortgeschrittenen Verlauf übernehmen.

Mahlzeitenlieferung

Zahlreiche Lieferdienste bieten inzwischen an, Essen nach Hause zu bringen.

Hilfen in der Gemeinde

Gesprächskreise für Betroffene

Regelmäßige, betreute und moderierte Treffen von Menschen mit Demenz im Frühstadium zum Erfahrungsaustausch, zu gemeinsamen Aktivitäten und zur gegenseitigen emotionalen Unterstützung.

Angehörigengruppen

Regelmäßige, oft angeleitete und moderierte Treffen von Familienmitgliedern oder anderen pflegenden Angehörigen. Die Teilnehmenden erhalten Informationen über die gesundheitlichen Probleme der Erkrankten und können wichtige Fertigkeiten in Bezug auf Kommunikation, geeignete Beschäftigungsmöglichkeiten und verfügbare Unterstützungsangebote erwerben.

Kurzzeitpflege

In einigen stationären Einrichtungen (Pflegeheimen) werden Menschen mit Demenz vorübergehend aufgenommen, um die Angehörigen zu entlasten.

Tagespflegeeinrichtungen

In diesen Einrichtungen werden die Gäste stundenweise oder ganztägig betreut. Die Betreuung kann einen Tag pro Woche oder die ganze Woche über erfolgen. Das Programm umfasst in der Regel verschiedene Beschäftigungsangebote, gemeinsame Aktivitäten, Mahlzeiten und eine kontinuierliche Betreuung.

Stationäre Einrichtungen

Betreutes Wohnen

Betreutes Wohnen ist für Menschen mit Demenz im frühen oder mittleren Stadium gedacht, die keine großen medizinischen Probleme haben, aber Unterstützung bei komplexeren Aktivitäten des täglichen Lebens benötigen. Die Bewohner:innen leben üblicherweise in einem privaten Apartment und Personal ist rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche verfügbar.

Spezialisierte Stationen in Pflegeheimen

Spezialstationen befinden sich meist in stationären Pflegeeinrichtungen und Pflegekrankenhäusern. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass dort ausschließlich Menschen mit Demenz, meist im fortgeschrittenen Stadium, mit herausfordernden Verhaltensweisen und erhöhtem Pflegebedarf leben.

Idealerweise haben Demenzstationen eine geringe Größe, sind nach dem Hausgemeinschaftskonzept gestaltet und werden von acht bis zwölf Bewohner:innen genutzt. Sie sind speziell für Menschen mit Demenz konzipiert, um ihnen Sicherheit und Orientierung zu geben. Die Betreuung erfolgt rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche durch ein interprofessionelles Team, das speziell im Umgang mit Menschen mit Demenz im fortgeschrittenen Stadium geschult ist.

Palliativversorgung

Versorgung am Lebensende kann in verschiedenen Einrichtungsformen geleistet werden, beispielsweise in speziellen Demenzstationen. Das Personal muss aber auf dem Gebiet der Palliativversorgung geschult sein. Im letzten Lebensabschnitt ist auch die Verlegung in ein Pflegeheim mit Palliativabteilung möglich.

Die Versorgung am Lebensende kann in verschiedenen Einrichtungsformen erfolgen, z.B. in speziellen Demenzstationen oder in einem Hospiz. Das Personal muss jedoch in Palliative Care geschult sein. In der letzten Lebensphase ist auch die Verlegung in ein Pflegeheim mit Palliativstation möglich.